zurück

Wie Franchisenehmer von einer soliden Liquiditätsplanung profitieren!

Als Unternehmer im Bereich des Franchising musst Du regelmäßig Investitionen tätigen, um Deine betrieblichen Ziele zu erreichen. Damit Dir für die Finanzierung genügend Geld zur Verfügung steht und Du nicht wegen einer drohenden Zahlungsunfähigkeit dem Risiko einer Insolvenz ausgesetzt bist, wende eine vorausschauende Liquiditätsplanung an. Damit hast Du Deine liquiden Mittel fest im Griff.

Hier erfährst Du, welches Ziel Du mit einer fundierten Liquiditätsplanung verfolgen kannst, wie Du anhand der Liquiditätsgrade die Liquidität Deines Unternehmens misst und welchen Vorteil Du mit der Erstellung eines Liquiditätsplans bei einer Fremdkapitalfinanzierung für sich verbuchen kannst.

Liquiditätsplanung: Was ist das und welches Ziel wird damit verfolgt?

Die Liquiditätsplanung ist ein Analyseverfahren, mit dem Du die liquiden Mittel in Deinem Unternehmen unter Kontrolle halten kannst. Die liquiden Mittel setzen sich aus den Beträgen zusammen, die Dir umgehend zur Begleichung einer Rechnung zur Verfügung steht, oder kurzfristig in einen Geldwert umgewandelt werden können. In Deiner Bilanz weist Du die liquiden Mittel als Umlaufvermögen aus.

Ziel der Liquiditätsplanung ist, die langfristige Zahlungsfähigkeit Deines Unternehmens sicherzustellen. Mit der Liquiditätsplanung beugst Du einer Überschuldung oder einer drohenden Zahlungsunfähigkeit vor. Dies sind die Gründe für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Die Liquiditätsgrade: Die Messung der Liquidität

Je nachdem, ob Dir die liquiden Mittel unmittelbar zur Verfügung stehen oder Du für eine größere Investition Vermögenswerte in Geld umwandeln musst, unterscheidet man bei der Liquiditätsplanung die Liquidität 1. Grades, die Liquidität 2. Grades und die Liquidität 3. Grades.

Liquidität 1. Grades

Die flüssigen Mittel des ersten Grades setzen sich aus Deinem Bankguthaben und Deinem Barguthaben zusammen. Zur Berechnung der Liquidität 1. Grades setzt Du die flüssigen Mittel in Beziehung zu Deinen kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten kennzeichnen sich dadurch, dass sie binnen eines Jahres fällig werden.

Liquidität 1. Grades = (liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten) * 100

 

Liquidität 2. Grades

Zu der Liquidität 2. Grades rechnen alle Vermögenswerte, die Du kurzfristig in Geld umwandeln kannst. Dies sind Wertpapiere, Schecks und Deine kurzfristigen Forderungen. Aus bilanzieller Sicht zählen Schecks und Wertpapiere zu Deinen liquiden Mitteln. Die Liquidität 2. Grades ermittelst Du hiernach wie folgt:

Liquidität 2. Grades = (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100

Liquidität 3. Grades

Die Liquidität 3. Grades kannst Du ermitteln, wenn Du mit dem Verkauf von Vermögensgegenständen (z. B. einen Firmenwagen, Rohstoffe, Maschinen oder Immobilien) einen zusätzlichen Geldbestand generierst. Auch die in Deiner Bilanz ausgewiesenen Vorräte beziehst Du in die Ermittlung ein. Die Formel für die Berechnung der Liquidität 3. Grades lautet:

Liquidität 3. Grades = (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100

Beispiel

In Deiner Bilanz weist Du ein Bankguthaben von 5.500 Euro aus. Das Barvermögen (Kasse) beläuft sich auf 1.000 Euro. Außerdem verfügst Du über einen kurzfristigen Forderungsbestand von 53.500 Euro und Vorräte in Höhe von 40.000 Euro. Demgegenüber weist Du auf der Passivseite der Bilanz einen Betrag von 80.000 Euro aus.

Die Liquidität 3. Grades ermittelt sich wie folgt:

Liquidität 3. Grades =((5.500 + 1.000 +53 500+40.000) / 80.000) * 100

Liquidität 3. Grades = 125 %

Mit der Ermittlung der Liquidität 3. Grades kannst Du die Aussage treffen, dass Du mit 125 % Deiner liquiden Mittel 125 % Deiner kurzfristigen Verbindlichkeiten decken kannst. Damit ist Deine Liquidität für diese Abrechnungsperiode gesichert.

Die Bedeutung des Cashflows bei der Liquiditätsplanung

Du ermittelst Deine liquiden Mittel, indem Du mit der Kapitalflussrechnung (Cashflow) eine betriebliche Kennzahl anwendest. Bei der Kapitalflussrechnung berücksichtigst Du alle Geldströme, die während einer Zeitperiode von dem Unternehmen abfließen oder diesem zufließen.

Ein positiver Cashflow ergibt sich, wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Hier stehen Dir die liquiden Mittel als Bank- oder Barbestände zur Verfügung. Überwiegen die Ausgaben, ermittelst Du mit der Kapitalflussrechnung einen negativen Cashflow. Damit werden auch Deine liquiden Mittel, die Du umgehend zur Begleichung Deiner Verbindlichkeiten einsetzen kannst, eingeschränkt. Ziel muss es demnach sein, immer einen positiven Cashflow zu erhalten.

Mut steht am Anfang des Handels, Erfolg am Ende.

Teste jetzt, ob Du und Küche&Co zusammen passen!

Und werde erfolgreicher Inhaber eines Küchenstudios.

Der Liquiditätsplan: Voraussetzung für die Fremdkapitalfinanzierung

Die beste Voraussetzung für eine solide Liquiditätsplanung schaffst Du mit der Erstellung eines Liquiditätsplans. Dieser erleichtert Dir das Gespräch mit der Bank, wenn Du eine Investition fremdfinanzieren möchtest.

Was ist ein Liquiditätsplan?

Der Liquiditätsplan ist ein wichtiger Bestandteil Deiner Finanzplanung. Hierbei handelt es sich um einen Plan, der die Einnahmen und Ausgaben der aktuellen und zukünftiger Abrechnungsperioden gegenüberstellt. Kennzeichnend für einen Liquiditätsplan sind die Schnittstellen zu den anderen unternehmerischen Plänen. Hierzu gehören insbesondere der Investitionsplan, der Lagerplan und der Produktionsplan.

Mit einem mittelfristiger Liquiditätsplan überblickst Du die Liquidität der nächsten ein bis vier Jahre. Das Zahlenwerk wird aus den Informationen von zukünftigen Zahlungen (z. B. wiederkehrende Rechnungen) und aus prognostizierten Daten für Wareneinkäufe oder nicht ausgenutzte Kreditlinien gewonnen. Tätige während des Zeitraums, für den Du den Liquiditätsplan aufstellst, eine zusätzliche Investition, musst Du Deine Liquiditätsplanung anpassen.

Welche Bestandteile hat ein Liquiditätsplan?

Bei der Erstellung Deines Liquiditätsplans stellst Du verschiedene Werte zusammen. Hierzu gehören zunächst die Startwerte Deiner liquiden Mittel. Diese setzen sich aus den Anfangsbeständen Deines Bankkontos und dem Kassenanfangsbestand zusammen. Du ergänzt Deine Startwerte für die liquiden Mittel um alle Einnahmen und alle Ausgaben, die innerhalb einer bestimmten Abrechnungsperiode anfallen. Diese Zeitperiode kannst Du selbst bestimmen. Hierbei kann es sich um einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr handeln.

Die Einnahmen, die Du in Deiner Liquiditätsplanung einbeziehst, setzen sich vorrangig aus den voraussichtlichen Zahlungseingängen für den Verkauf Deiner Waren zusammen. Daneben berücksichtigst Du aber auch alle anderen Zahlungseingänge, die betrieblich veranlasst sind. Hierzu gehören z. B. Zinserträge, Erlöse aus Sachanlagenverkäufen und erhaltene Bankkredite. Zu dem Posten »Auszahlungen« gehören alle Kosten, die betrieblich veranlasst sind und entweder per oder per Überweisung von Deinem betrieblichen Bankkonto bezahlt werden.

Warum wird ein Liquiditätsplan zur Aufnahme von Bankkrediten benötigt?

Deine Liquiditätsplanung nutzt Du, um bei der Bank erfolgreich einen Kredit beantragen zu können. Für die Bereitstellung des Geldes fordert Dein Bankberater eine Sicherheit. Diese gibst Du ihm, wenn Du eine solide Liquiditätsplanung entwickelt hast, in welcher Du die Konditionen der Bank für die Vergabe des Kredites schon aufgenommen hast. In diesem Fall hast Du gute Chancen, dass Dir der Kredit bewilligt wird.

Welche Fehler Du bei der Liquiditätsplanung vermeiden solltest

Bei der Erstellung Deiner Liquiditätsplanung gilt es, die folgenden Fehler zu vermeiden:

  • Sei bei der Planung Deiner Einnahmen nicht zu optimistisch. Geh realistisch vor und berücksichtige nur die Einnahmen, die wirklich sicher sind.
  • Plane nicht nur Deine Liquidität. Kontrolliere auch regelmäßig, ob die Zahlen noch aktuell sind, oder angepasst werden müssen.
  • Schaffe in Deiner Liquiditätsplanung Übersichtlichkeit. Dies hilft Dir auch, wenn Du die Liquiditätsplanung bei einem Bankgespräch verwendest.

Beispiel zu Liquiditätsplanung

Deine Liquiditätsplanung könnte das folgende Bild haben:

Liquiditäts-Anfangsbestand: 1.000 Euro

Einzahlungen:

Umsatzerlöse netto: 4.000 Euro

Privateinlagen und andere Einzahlungen der Gesellschafter: 2.500 Euro

Summe Einzahlungen: 6.500 Euro

Auszahlungen:

Warenbezug: 2.200 Euro

Gehälter und Löhne: 1.000 Euro

Fixkosten: 3.000 Euro

Summe Auszahlungen: 6.200 Euro

Liquiditäts-Endbestand: 1.300 Euro

Der Liquiditäts-Anfangs-Bestand entspricht dem Liquiditätsendbestand der Vorperiode.

Zu den Fixkosten rechnest Du alle Kosten, die Du unabhängig von Deiner Produktion oder dem Beschäftigungsstand aufwenden. Hier fallen z. B. die laufenden Mietaufwenden, die Kosten für den Energieaufwand und Steuerberatungskosten für die Erstellung der Buchhaltung an.

Du möchtest Partner von Küche&Co werden?

Dann freuen wir uns auf Deine aussagefähigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf und Deine Motivation).

Kontaktiere mich telefonisch

Markus Tkocz - Leiter Expansion National